Die saarpfälzische Region war eines jener Zentren, in denen sich im Vorfeld des Hambacher Festes der Drang nach Freiheit und Demokratie am nachhaltigsten manifestierte und in denen das politische Leben nachgerade pulsierte. Die Siebenpfeiffer-Stiftung und der Saarpfalz-Kreis haben es sich deshalb zum Ziel gesetzt, in einem Museum die Geschichte des Vormärz darzustellen und zu illustrieren.
Die Stiftung sieht sich dabei allerdings einem Problem gegenüber: Im Laufe der Jahrzehnte sind viele Dinge, die mit der damaligen Zeit in Verbindung stehen, verschwunden oder in Vergessenheit geraten.
Für die Siebenpfeiffer-Stiftung besteht deswegen eine wichtige Aufgabe darin, noch erhaltene Zeugnisse dieser Epoche zu sichten und für die Nachwelt zu bewahren: Zeitgenössische Originale stellen nun einmal geeignete „Medien“ dafür dar, Geschichte anschaulich zu vermitteln. Es ist zwar mitunter nicht einfach, derartigen historischen Dokumenten auf die Spur zu kommen, doch immer wieder finden sich recht gut erhaltene Stücke in Antiquariaten, privaten Sammlungen oder auf Auktionen.
Im Sammlungsbestand der Stiftung befinden sich neben gestochenen Porträts, Landkarten und Stadtansichten auch zeitkritische Karikaturen und vor allem bedeutende Schriften, darunter etwa zeitgenössische Veröffentlichungen des badischen Liberalen und Siebenpfeiffer-Freunds Carl von Rotteck.
Natürlich nennt die Stiftung auch Schriften aus der Feder von Wirth und Siebenpfeiffer ihr eigen.
Insbesondere von ihrem Namensgeber besitzt sie mittlerweile zahlreiche Veröffentlichungen; selbst seine Zeitschriften „Rheinbayern“ und „Der Bote aus dem Westen / Der Westbote“ sind fast lückenlos vorhanden.
Von regionalhistorisch großem Wert und wissenschaftlich noch längst nicht ausgewertet ist schließlich die „Anklag-Akte“ aus dem Jahr 1850. Sie birgt eine Fülle von Informationen über die Geschichte der „Pfälzischen Revolution“ 1849. 333 Personen waren wegen „demokratischer Umtriebe“ angeklagt, fast jeder Ort der ehemaligen Pfalz ist in der Akte verzeichnet und darüber hinaus sind wertvolle Einblicke in das revolutionäre Geschehen vor Ort darin zu finden.
Die einzelnen Exponate sind also nicht nur für die Ausstellung im Museum geeignet, sondern bieten zudem viele Ansatzpunkte für die wissenschaftliche Forschung.