15. Siebenpfeiffer-Preis 2019 geht an Anja Reschke


Die Panorama-Moderatorin wird am Sonntag, 10. November 2019, in Homburg ausgezeichnet

Die Journalistin, Publizistin und ARD-Fernsehmoderatorin Anja Reschke wird 2019 mit dem 15. Siebenpfeiffer-Preis ausgezeichnet. Seit 2001 moderiert sie das Fernsehmagazin „Panorama für den Norddeutschen“ Rundfunk und leitet seit 2015 die Abteilung Innenpolitik des NDR.

Großes Aufsehen erregte Reschkes Kommentar „Hetze gegen Flüchtlinge“ in den ARD-„Tagesthemen“ im August 2015. Tenor des Kommentars war, Fremden offen zu begegnen und sich der Hetze gegen Ausländer entgegenzustellen. Im Nachgang wurde Reschke dafür im Internet heftig attackiert. Sie selbst wurde Opfer dieser „Hatespeech“, die sie in ihrem Kommentar angeprangert hatte. Ende 2018 erschien Reschkes Buch „Haltung zeigen“ – ein leidenschaftliches Plädoyer für einen Journalismus, der im Sinne der freien demokratischen Grundordnung Stellung bezieht. In ihrem Buch fordert sie dazu auf, Haltung zu zeigen: Auch Journalisten dürfen eine Meinung haben.

Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Thomas Kleist, dem Intendanten des Saarländischen Rundfunks, würdigte Anja Reschke als Kämpferin gegen die moderne Form der Zensur: die Bedrohung der Pressefreiheit durch „Hater“ und „Trolle“ im Netz.

„Anja Reschke zeigt seit Jahren durch ihre journalistische Arbeit Rückgrat. Ihre Haltung beinhaltet Mut und Stärke und fordert uns dazu auf, uns auf unser Grundgesetz zu besinnen, das in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert“, begründete die Jury ihre Entscheidung, Reschke den Siebenpfeiffer-Preis zu verleihen. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.

„Journalistisches Engagement ohne Rücksichten auf Karriere oder finanzielle Vorteile soll mit dem Preis gewürdigt werden“ – heißt es in der Ausschreibung des Siebenpfeiffer Preises. „Anja Reschkes Engagement geht sogar noch weiter. Um ihre Meinung frei äußern zu können, nimmt sie sogar körperliche Versehrtheit in Kauf – sie erhielt Morddrohungen. Siebenpfeiffers Bekenntnis lebt sie, erinnert an etwas, was viel zu viele von uns vergessen haben: für etwas stehen, zu etwas stehen und überhaupt eine Meinung haben“, so die Begründung der Jury weiter.

Der saarpfälzische Landrat Dr. Theophil Gallo, der Vorsitzender der Siebenpfeiffer-Stiftung ist, begrüßte die Entscheidung. Sie stehe stellvertretend dafür, dass wir uns heute sehr viel mehr für die Werte, die unser Grundgesetz manifestiert, einsetzen und Menschen, die dies vorbehaltlos tun, anerkennen müssen.

Mit dem Preis werden Journalisten gewürdigt, die sich in der Tradition Philipp Jakob Siebenpfeiffers heute für die freiheitlichen Grundrechte und die demokratischen Grundwerte in herausragender Weise engagieren und damit gesellschaftspolitische Verantwortung übernehmen.

Die Verleihung des Preises findet am Sonntag, 10. November 2019, im Homburger Forum statt. Die Laudatio auf die Preisträgerin hält die frühere WDR-Chefredakteurin und Moderatorin des Magazins „Monitor“, Sonja Seymour Mickich. Musikalisch umrahmt wird der Festakt von Sebastian Krumbiegel, Frontmann der Band „Die Prinzen“.

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